Auch wenn ich das klassische 1:1 Setting, wie es in der täglichen Praxis, in Beratung und Therapie üblich ist, so sehr liebe, erfüllt mich nichtsdestotrotz auch so sehr meine Arbeit mit Gruppen. Sie ist einfach »anders lebendig«, manchmal natürlich herausfordernd… aber fast immer, emotional tief verbindend und berührend.
Gerade gestern erst berührte mich das Kommentar einer Teilnehmerin am Ende des ersten von zwei intensiven Tagen. Durch die gemeinsam erlebten, intensiven Übungen und Rituale in den gemeinsamen Stunden, fühlte sie sich trotz der ihr (noch) völlig fremden Menschen – so wie sie es beschrieb – erstmals nach so langer Zeit „mit all dem »was« ich bin und so »wie« ich bin, mit meiner Vergangenheit, meiner Geschichte, mit meinen Wünschen und vor allem auch meinen Wunden und Ängsten, vollkommen »gesehen« und mit all dem… »willkommen«.“
Das rührte mich natürlich sehr.
Es zeigte mir, uns allen, auch einmal mehr wie heilend, klärend und verbindend ein »gutes, gesundes und lebendiges Gegenüber« und ein »sicherer und geschützter Rahmen« – beides höchste Ziele meiner persönlichen Haltung in meiner Arbeit – sein kann.
Eine konkrete Frage,
die ich gestern erstmals auch in einer der Übungen mit den Teilnehmer:innen nutzte, inspiriert durch meine aktuelle Beschäftigung mit der »Würde-zentrierten Therapie«, von mir eingesetzt als eine Möglichkeit, unser Leben »lebendiger« und Sinn-voller zu gestalten, möchte ich hier noch teilen:
Hast du eigentlich schon mal deinen Partner, deine Partnerin – vollkommen egal ob ihr euch erst kurz oder schon über ein Jahrzehnt kennt – gefragt:
„Was sollte ich eigentlich von »dir« unbedingt wissen, um für dich eine „gute“ Partnerin, ein „guter“ Partner, vielmehr noch eine optimale Begleiterin, ein optimaler Begleiter im gemeinsamen Leben, in der gemeinsamen (Liebes-)Beziehung zu sein?"
… und anders-herum-gefragt: „Was sollte dein Partner, deine Partnerin eigentlich unbedingt von »dir« wissen, um »dir« ein „guter“ Partner, eine „gute“ Partnerin, ein optimaler Begleiter, eine optimale Begleiterin im gemeinsamen Leben, in der gemeinsamen (Liebes-)Beziehung zu sein?"
So simple, so „klein“ die Frage, … so nützlich oft gerade die Details in der Antwort. Ein Versuch ist es allemal wert ;)